Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 15

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung :c. 15 schiedenen Widerstandskraft der einzelnen Schichten in ein Stufenland umgeformt. Das Alpenvorland und die Oberrheinische Tiefebene waren auch noch während der Tertiärzeit von Binnenmeeren erfüllt. 4. Während der diluvialen Eiszeit drangen von Skandinavien und von den Alpen her Gletscher weit in das deutsche Land vor. Die zurückweichende und wieder vordringende nordische Vereisung erreichte die Breite von Magdeburg und den Fuß des Mittelgebirges, die alpinen Gletscher das Nordende der oberbayerischen Seen nahe bei München. Die Eisströme Übergossen die Gebiete, also vor allem Nord- deutschend und die Süddeutsche Hochfläche, mit ihren Ablagerungen, mit Sand, Kies, erratischen Blöcken und Geschiebelehm, und gaben der Landschaft ihr heutiges Aussehen. Auch die norddeutschen Flußtäler verdanken ihnen ihre Entstehung. (S. das Kärtchen S. 42.) In den nicht vereisten Landesteilen entstand unter dem Einfluß der Verwitterung und des Winds der Löß, ein Staublehm. 5. Die Zerstückelung des alten Schollenlands in einzelne Massive war viel- fach von vulkanischen Ausbrüchen begleitet. Eruptivmassen (Basalt, Trachyt und Phonolith) drangen an den Verwerfungsspalten zutage und schufen dadurch die lange Reihe vulkanischer Erhebungen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von der Eifel bis nach Hessen hin (vor allem Vogelsberg und Rhön), ferner Nord- böhmen und die Lausitz durchsetzen. In Süddeutschland entstanden aus ähnlichen Ursachen die Vulkane des Hegaus (Hohentwiel), die Vulkanbildungen um Urach im Schwäbischen Jura, der Riestrichter bei Nördlingen im Fränkischen Jura, der Kaiserstuhl in der Oberrheinischen Tiefebene und die Vulkane der Oberpfälzischen Hochfläche n. von Weiden. So bildete sich im Lauf der verschiedenen Erdzeitalter der Stu- fenbau des deutschen Landes heraus: das Tiefland im N., die Mittel- deutsche Gebirgsfchwelle im Herzen des Reichs und das Hochgebirge im S. Jede dieser Landstufen hat ihr besonderes Wirtschaftssystem: Im Norddeutschen Tiefland wird vorwiegend Ackerbau und Vieh- zucht getrieben, die Mitteldeutsche Gebirgsfchwelle mit ihren Kohlen- und Eisen- lagern ist die Hauptwerkstätte der deutscheu Industrie, das Hochgebirge endlich ist vorwiegend eine Stätte der Gras- und Wald- Wirtschaft. Bei aller Vielgestaltigkeit im einzelnen hat Deutschland in seinem durch- greisenden Stufenbau einen einheitlichen Zug. Iv. Deutschlands Bodengestalt in ihrer Bedeutung für Bewässerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Einfluß der Bodengestalt auf die Bewässerung. Die einheitliche Natur im Aufbau des Bodens verursacht auch in der Hauptsache die gleiche Rich- tung wie den verwandten Charakter der deutschen Ströme. Mit Ausnahme der Donau folgen alle der n. Abdachung zur Nord- und Ostfee. Mittel- und Unterlauf, die für die Schiffahrt wichtigsten Flußstrecken, kommen zur reichen Entfaltung. Die Lage der Nebenflüsse und die geringe Höhe der Waffer- 2*

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 41

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 41 im Herzen Deutschlands Leipzig (600 000 @.), im O. Breslau (510 000 E.). Die gleiche günstige Randlage besitzen die Städte Aachen (155000 E.), Düssel- dorf (360000 (5.), Münster, Osnabrück, Minden, Hannover (300 000 E.), Braunschweig (145000 E.), Magdeburg (280 000 E.), Halle (180 000 E.), Dresden (über y2 Mill. E.) und Görlitz; der Produktenaustausch zwischen Gebirgsland und Ebene begünstigte hier die Bildung großer Gemeinwesen. b) Die mittlere Zone der Sandlandschaften, Seen und Moore. Nordwärts der Lößzone nehmen ausgedehnte Sandflächen, die den Schmelzwassern der Glet- scher entstammen, weite Strecken ein; sie sind entweder Heiden (z. B. die Tuchler Heide an der Brahe in Westpreußen und die Gegend um Lüneburg) mit vorwalten- der Schafzucht oder erbringen nur mäßige Ernten an Kartoffeln, an Roggen, Gerste oder Hafer. Ausgedehnte Reviere sind mit Kiefernwaldungen bedeckt. Stellenweise wechselt in diesem Teil der Niederung mit dem dürren Sand tonreicher Boden. In solchen Gebieten wird dann auch die Arbeit des Land- manns besser gelohnt. Vorpommern und Mecklenburg sind wohlhabende Ackerbau- gebiete. Im nw. Teil der Mittelzone wird der Abfluß des Wassers auf den Sandflächen vielfach gehemmt; daher finden sich hier häufig Moore, deren hauptsächlichsten Produkte Tors, Buchweizen und spärliches Getreide sind. Im ganzen ist die Mittelzone der Nordgermanischen Niederung wenig ertrags- sähig. Dagegen eignet ihr eine Verkehrslage von höchster Wichtigkeit; ist sie doch das Bindeglied zwischen den Staaten Ost- und Westeuropas. Demzufolge entstand hier, und zwar hauptsächlich in der großen Tiefland- mulde, die einst das gemeinsame Bett der norddeutschen Ströme als Sammelbecken der Gletscherwässer am Rand der Vereisung gewesen (s. S. 42), namentlich an jenen Stellen, wo sich mit der westöstlichen Hauptverkehrslinie die Bahnen des nordsüdlichen Verkehrs schneiden, die zweite Reihe wichtiger Siedlungen des Germanischen Tieslands: die Städte Brandenburg, Potsdam, Berlin, Frankfurt a. O., Küstrin, Posen (155 000 E.), Bromberg, Thorn. Im Herzen der Niederung erwuchs naturgemäß die Hauptstadt des größten Staates und späterhin des Deutschen Reichs, Berlin (2 Mill. E. Groß-Berlin fast 4 Mill. E.). Insbesondere mit der Ausdehnung des Verkehrs kamen auch die Vorzüge der geographischen Lage Berlins immer mehr zur Geltung. Heute ist es nicht nur der politische Vorort des Deutschen Reichs und die drittgrößte Stadt der Welt, sondern auch ein Brennpunkt wirt- schaftlicher und geistiger Kultur, die größte Industriestadt Deutschlands und eine der großen welthistorischen Metropolen, in denen die Völkergeschicke entschieden werden. c) Die Küstenzone. Art der Küste, wo Schlamm und Schlick des Meers sich mit den jüngsten Ablagerungen der Flüsse vereinigen, bildete sich der schwere Mar- schenboden, der sich wie ein Saum um das belgische, holländische und deutsche Binnenland legt und fette Wiesen und goldne Weizenfelder trägt. Hier an den Ge- staden des Meers, wo der Welthandel seine Stapelplätze hat, liegt die dritte Städte- folge der Niederung: Emden, Bremen, Hamburg, Kiel (210000 E.), Lübeck Stettin (235 000 E.), Danzig (170 000 E.) und Königsberg (250 000 E.). Bevölkerung. Die deutschen Küsteninseln der Nordsee und die Marschen- küste vom Dollart bis zur dänischen Grenze bewohnt der kerndeutsche Stamm der

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 87

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Telegraphie. 87 Länge rund 100 km (98,65), Tiefe 11 m, Breite an der Oberfläche 70 m. Zahl der Schiffe, die den Kanal im Jahre 1911 passierten, 52817, deren Tonnengehalt fast 8% Mill. Er kürzt die Fahrt zwischen den Häsen der Nord- und Ostsee um mehr als 700 km. Der Kanal von Korinth verbindet den Meerbusen von Korinth mit dem von Ägina; er hat eine Länge von 6,5 km und eine Tiefe von 8 in. Einen großen Umschwung des Weltverkehrs, und zwar hauptsächlich zum Vorteil der Union, wird der mittelamerikanische Kanal nach sich ziehen, der nunmehr von den Vereinigten Staaten von Amerika über die Landenge von Panama (79 km) ausgeführt wird. Iii. Vinnenschiffahrt. Die natürlichen Wasserstraßen des Festlands sind die Flüsse und Seen. Zur Ausbildung kann die Binnenschiffahrt natürlich nur im Flachland gelangen, wo das Gefälle der Flüsse gering ist. Hauptgebiete mit vorherrschendem Wasser- verkehr sind folgende vier: das Amazonasbecken, das Kongogebiet oberhalb der Hauptfälle, das nördliche Amerika und die südliche Hälfte Chinas. In allen höher kultivierten Ländern hat der Bau von Eisenbahnen den Wasser- verkehr in den Hintergrund gedrängt. Neuestens aber nötigt das Anschwellen des Massenverkehrs in den Industriezentren, den die Eisenbahnen kaum mehr zu be- wältigen vermögen, sowie die Rücksicht auf die Verbillignng der Frachten, den Wasserstraßen erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Diese gesteigerte Fürsorge für die Hebung der Binnenschiffahrt kommt einesteils zum Ausdruck in der Regu- lierung von Flußläufen, andernteils in dem Bau von Binnenkanälen. In Europa waren seit alten Zeiten die Holländer Meister des Wasserbaus. Die Länge ihrer Kanäle ist ungefähr so groß als die der Eisenbahnen. Reich an Kanälen ist ferner Rußland, Norddeutschland und Frankreich. In all diesen Gebieten setzt die Natur keine oder doch nur geringe Hindernisse entgegen. Auch Osterreich ist um die Erweiterung seines Kanalnetzes bemüht. (Nenne die wich- tigsten Binnenkanäle. S. auch das Kärtchen S. 25.) In Anßer-Enropa ist besonders China (Kaiserkanal) und Nordamerika im Besitz großer Binnenkanäle. In letzterem verknüpfen Kanäle die Eanadifchen Seen unter Benutzung von Flußläufen mit dem Mississippi-System und dem Atlantischen Ozean. Zu den bedeutendsten zählen der Eriekanal, der von Busfalo am Eriesee zum Hudson führt, also den Verkehr des Binnenlands mit New Nork besorgt, und der Sault St. Marie-Kanal zwischen dem Oberen und dem Huron-See. Einzelne Handelsplätze des Binnenlands, so Manchester und Amsterdam, sind durch tiefe Seeschiffahrtskanäle mit dem Meer verbunden. Auch Berlin soll durch den neuen Kanal für Seeschiffe erreichbar werden. Der größte Binnenhafen der Welt ist Duisburg. C. Telegraphie. Geschichte. Durch die Göttinger Professoren Gauß und Weber 1833 erfunden, zählt der Telegraph heute zu den wichtigsten unserer Verkehrsmittel. Anfänglich bildeten freilich die hohen Gebühren, welche für die Beförderung von Depeschen festgesetzt waren, für die allgemeine Verwertung des Telegraphen ein starkes Hindernis. Ganz besonders

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 71

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr der Neuzeit. 71 5. die Straße des Norddeutschen Tieflands (von Holland über Osnabrück, Hannover, Braunschweig, Magdeburg, Berlin und Frank- surt a. d. Oder nach Polen). Ter Wegebau war in Europa mit der Auflösung des Römerreichs alsbald versallen, so daß es um den Zustand der Straßen vielfach recht traurig bestellt war. Klagen über die Mangelhaftigkeit der Wege, die großen Handelsstraßen nicht aus- geschlossen, kehren daher in allen Berichten des Mittelalters neben solchen über die allgemeine Unsicherheit und die vielen hohen Zölle immer wieder. Daher konnte der Landverkehr keinen allzu großen Umfang erlangen. Der Verkehr der Neuzeit. Gegen das Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte in den eben geschilderten Ver- kehrsbeziehungen ein gewaltiger Umschwung. Die Ursache war die Eroberung Kon- stantinopels durch die Türken, durch welche die alten Handelsbeziehungen zum Orient unterbrochen wurden und die beiden wichtigsten bisherigen Handelswege — die Donaustraße und die über Venedig und Genua nach Süddeutschland — verödeten. Um eine neue Verbindung mit Indien zu erlangen, wurden Entdeckungsfahrten unternommen, die durch die Erfindung des Kompasses im 14. Jahrhundert erst ermöglicht worden waren. Auch die Fortschritte der Mathematik und Astronomie sowie des Kartenwesens hatten die Vorbedingungen für die Erfolge der Ent- deckerfahrten geliefert; diese, vor allem die Entdeckung Amerikas und die Auffin- dung des Seewegs nach Indien, wiesen dem Verkehr ganz neue Bahnen. Bis zum Beginn der Neuzeit war das Mittelmeer die Hauptstätte des Seeverkehrs gewesen. Jetzt verschob sich sein Schauplatz auf das offene Weltmeer. Es beginnt die ozeanische Periode; die Welthandelswege find jetzt rein ozeanisch. Zunächst erscheinen die dem Ozean und den neu entdeckten Gebieten am nächsten gelegenen Länder Portugal und Spanien als die führenden Seemächte. Die spanischen Silberflotten kreuzen den Atlantischen Ozean, und die Portugiesen holen auf langer, gefahrvoller Seereise um das Kap die ersehnten Schätze Indiens: Ge- würze, Perlen und Edelsteine. Bald aber treten mit den genannten Ländern Frank- reich, die von Spanien abgefallenen Niederlande und England in erfolgreichen Wettbewerb, während die süddeutschen und italienischen Städte ins Hintertreffen geraten und ihre ganze frühere Bedeutung verlieren. Schließlich werden auch Frank- reich und die Niederlande von England überflügelt, fo daß dieses zu Beginn des 19. Jahrhunderts sich die Herrscherstellung zur See errungen hat. In der ozeanischen Periode erfolgt auch die erste Erdumsegelung durch Ma- gellans (1519—1522) und die Entschleierung der Südsee durch James Cook (1768 bis 1780); die europäische Schiffahrt umspannt demnach von 1500—1800 allmählich den ganzen Erdball; gleichwohl bleibt der Hauptschauplatz des Seeverkehrs der Atlantische und der Indische Ozean. Auch im Land ver kehr ergaben sich in dieser Periode bedeutende Änderungen. Infolge der Auffindung der neuen Seewege verödeten allmählich die Straßen, auf denen der früher so lebhafte Verkehr zwischen Italien und Deutschland sich be- wegte, wie auch die Pfade, welche der Handel der Hanse einschlug. — Der Zustand

5. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 73

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr der neuesten Zeit. 73 Dampfroß auch durch den Simplon und über den Semmering usw. Ganz besonders sind es aber jetzt die großen Überlandbahnen, welche Gang und Richtung des Verkehrs mächtig beeinflussen, vorzugsweise den Personen-, Post- und Eilverkehr. Weite Umwege zur See werden z. B. abgeschnitten durch die Linie London—paris— Konstantinopel, die pazifischen Bahnen Nordamerikas, die transandinische Bahn Südamerikas, die transsibirische Bahn, die in der Ausführung begriffene Bagdad- bahn. In Mitteleuropa haben die nord-südlich verlaufenden Bahnen den Ver- kehr mit Italien wieder außerordentlich gesteigert und zum Teil auch den Landver- kehr auf Kosten des Seeverkehrs gehoben. Bedeutende Verkehrsverlegungen werden ferner die großen außereuropäischen Nord - Südbahnen im Gefolge haben. Von ihnen ist die Kap — Kairobahn fast zu 2/3 ausgeführt, die australische Über- landbahn und die panamerikanische Bahn aber sind vorerst nur geplant. Auch darauf sei hingewiesen, daß neuestens die Binnenwasserstraßen und insbesondere die Kanäle weit mehr als früher gewürdigt werden. Was aber vor allem hervorgehoben zu werden verdient, ist folgendes: Samt- liche Weltmeere sind jetzt in das regelmäßige Verkehrsnetz einge- flochten, und das Dampfroß durcheilt die Erdteile in ihrer vollen Breitenausdehnung. Wir befinden uns nunmehr in der Periode des eigentlichen Weltverkehrs, der ganz andere Gütermassen in viel kürzeren Zeit- abschnitten bewältigt als der Verkehr früherer Zeiten. Eine Reise um die Erde kann heute schon in 40 Tagen vollendet sein. (S. auch S. 78). Bedeutung der modernen Werkeßrsmittel. 1. Der Handel hat eine früher ungekannte räumliche und fach- liche Ausdehnung erfahren, er ist zum Welthandel, die Volkswirt- schast zur Weltwirtschaft geworden. Gebiete, die ehedem völlig außer- halb alles Verkehrs lagen, sind nunmehr infolge der Verbilligung und Beschleuni- gung desselben in den Bereich des Güteraustauschs einbezogen, und Hunderte von Gegenständen, die sonst nur dem Wohlhabenden zugänglich waren, bilden heute Gebrauchsartikel der Massen. Belege hierfür gibt das tägliche Leben in Hütte und Fülle, so in der Vielartigkeit und dem Preise unserer Lebensmittel, in der Art und Weise unserer Kleidung, unserer Heizung und Beleuchtung usw. Ebenso lassen sich nunmehr Bedarf und Überfluß an Nahrungsmitteln selbst auf die weitesten Ent- fernungen hin ausgleichen, nicht minder die Warenpreise. Eine wirkliche Hungersnot in einem modernen Kulturstaat ist kaum mehr möglich, da mit Hilfe von Telegraph, Dampfschiff und Eisenbahn rasch Ersatz für die ausgefallene Ernte aus andern Gebieten der Erde besorgt werden kann. Auch die Entwicklung zahlreicher Jndu- striezweige ist erst unter dem Einfluß der modernen Verkehrsmittel möglich ge- geworden, so z. B. die Baumwoll- und Seidenindustrie Deutschlands, der Schweiz. 2. Außerordentlich erleichtert ist die Ortsveränderung der Per- sonen. Das beweisen vor allem die ins Große angewachsene Auswanderung wie die Personenbewegung innerhalb der einzelnen Länder. Zudem hat sich die Sicher- heit des Verkehrs wesentlich erhöht.

6. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 30

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Oberhafcnkaiial Elbbrückcn Binnenhafen Jandtorkai u. Hajen Hansa- u. Indiahascn Baakeiihajen H ainburge Im Süden der Nordsee öffnen sich zwei natürliche Tore zu den umgebenden Ländern, die Elbemündung und die Thenisemündung; erstere führt in das Innere des Erdteils, letztere in das Innere Englands? an erstem liegt Hamburg, an letzterer London. Bon beiden hat Hamburg den größeren Borzug der Lage, London die vorteilhaftere Geschichte, Mit der Ablösung der Vereinigten Staaten von England 17 76 beginnt Hamburgs Entwicklung zum Welthandelsplatz. Heute ist Hamburg die größte Seehandelsstadt des Festlands und im Begriffe, London zu überflügeln. Hamburgs Der Riesendampfer „Imperator" der Hamburg-Amerika-Linie (s. S. 82), der im Jahre 1912 seine erste Fahrt antreten wird, überragt bei weitem alle bisher das Weltmeer durch- furchenden Schiffe an Größe und Eleganz; unser Bild stellt ihn neben der „Deutschland", einem der größten bisherigen Dampfer der Gesellschaft, dar. Er hat einen Tonnengehalt von 50 000 t, eine Länge von fast 280 m, eine Breite von nahezu 30 m und einen Tiefgang von fast 15 m. In seinem Innern befinden sich neben den vornehmsten Unterkunftsräumen auch ein Schwimmbad ,eine Reitbahn usw.

7. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 39

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. Zg Ii. Die deutschen Landschaften und Stämme. 1. Pas Worddeutsche Kiessand. Entstehung des Bodens. Die Bodengestalt des Germanischen Tieflands ist in der Hauptsache herbeigeführt durch die Ablagerungen, welche die von Skandi- navien ausgehenden Vereisungen zurückgelassen haben. Die älteste drang bis zum Fuß der deutschen Mittelgebirgsschwelle vor und überzog das weite Gebiet mit ihrer Grundmoräne, nämlich mit Lehm, skandinavischem Granit und Gneis. Eine spätere Vereisung erreichte nur mehr die Breite von Magdeburg, und ihr Werk ist die Aufrichtung der abwechslungsreichen Moränenlandschaft n. dieser Breitenlage; sie ist gekennzeichnet durch grüne Hügelzüge, blitzende Seen, träumerische Moore und kleinere, sanft dahinfließende Gewässer, die auch dem Tiefland vielfach den Reiz freundlicher Landschaftsszenen und wechselvoller Naturbilder verleihen; spricht man doch von einer Mecklenburgischen, Märkischen, Pommerschen und Holsteinischen Schweiz. Noch ein zweiter Umstand kommt für die Gestaltung des Norddeutschen Tief- lands in Betracht. Unter der eiszeitlichen Schuttdecke liegt ein Gebirgsland be- graben, nördliche Parallelzüge jener alten Gebirge, die zum größten Teil die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle zusammensetzen. Nur an einzelnen und engbegrenzten Stellen, wie in den Kalkrücken der Lüneburger Heide, in jenen von Rüdersdorf bei Berlin oder in den Kreideklippen von Rügen und den Buntsandstein- selsen von Helgoland, ragt dieses Grundgebirge in flachen, von der Vergletscherung abgeschliffenen Kuppen hervor; an andern Stellen ist es in der Tiefe erbohrt worden. Gliederung. Entsprechend der ungemein wechselnden Natur der eiszeitlichen Bildungen ist auch die Bodenbeschaffenheit des Tieflands sehr verschieden. Es lassen sich drei Zonen unterscheiden: 1. die südliche, fast ebene Zone des Löß- und des Glaziallehms, das Land des Zuckerrüben- und Getreidebaus, 2. die mittlere, hügelige Zone der (jüngeren) Moränenland- fchaft, das Gebiet der großen Flußtalungen und Seen, der Moore und Sandlandschaften, und endlich 3. die Küstenzone, ein Anschwemmungsgebiet der Flüsse und des Meeres, der Marschensaum, ein Gebiet der Rinderzucht, des Getreide- und Gemüsebaus. a) Die südliche Lößzone. Von der deutschen Mittelgebirgsschwelle bis zum Saum der jüngeren Moränen überkleidet den Boden vielfach gelbbrauner Löß- lehm, auf dem die hohe Fruchtbarkeit des n. Sachsen, Niederschlesiens, Anhalts, der Gegend um den Harz bis nach Braunschweig und Hannover beruht; es ist dies Haupt- sächlich das Land des deutschen Zuckerrübenbaus, des ersten der Welt. Am Rhein, an der Saale und Mulde, dann an der Oder dringt dieses gesegnete Fruchtland noch tief in die deutsche Mittelgebirgsschwelle ein und bildet die kölnische, westfälische, Leipziger und schlesische Bucht. Da sich hier zu dem Bodenreichtum der Landschaft noch eine äußerst günstige Verkehrslage gesellt, so sind in den geographischen Zentren dieser Buchten mäch- tige Handelsplätze entstanden, im W. die Königin der Rheinlande, Köln (510 000 E.),

8. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 16

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
16 Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. scheiden ermöglichen vielfach eine leichte Verbindung der Hauptströme durch Kanäle. Hinsichtlich der Ausdehnung ihrer Gebiete nehmen sie eine Mittelstellung unter den Flußsystemen des Erdteils ein. Deutschland hat 15 000 km Wasserstraßen, die dein großen Schiffsverkehr zugänglich sind, und nur Rußland übertrifft es hierin. Die größte Bedeutung für die Schisfahrt hat der Rhein, da er wegen seines Ursprungs in den Gletschern des Hochgebirges meist auch während des Sommers hohen Wasserstand auszuweisen hat. Verbindende Wirkung der deutschen Ströme. Die deutschen Fluß- systeme verbinden die drei Höhenstufen innig miteinander: der Rhein Hochgebirge, Mittelgebirge und Tiefland; Weser, Elbe und Oder Mittelgebirge und Tiefland. Die vereinigende Kraft der Ströme bringt auch die Menschen einander näher und unterstützt zugleich die Vereinheitlichung des gesamten deutschen Lebens in gei- stiger wie wirtschaftlicher Beziehung, namentlich aber in Hinsicht auf den Verkehr. Die deutschen Ströme ganz besonders verketten Deutschland zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet. Einfluß der Bodengestalt auf Anbau und Verkehr, a) Bon größter wirtschaftlicher Bedeutung ist das Vorherrschen des Tieflands, das fast 2/3 der Gesamtfläche Deutschlands einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Norddeutsche Niederung mit ihren tieseingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale, Elbe und Oder, sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der breiten Frankfurter Bucht, die Wetterau, den Untermain bis Schweinfurt und das untere Neckartal bis gegen Stuttgart. Das Tiefland ermöglicht eine reiche Entfaltung des Flußnetzes, es setzt der Anlage von Schienen- wie Kanalwegen fast keine Hindernisse ent- gegen, es ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochland, es bietet dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhältnisse dar und es begünstigt vor allem die Bildung großer Staatswesen. Tatsächlich ist die Einigung Deutschlands vom Norddeutschen Tiesland ausgegangen. Die Zusammenlagerung des Tieflands mit dem Meer, dann die alten oft- westlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene Verkehrswege, erscheinen als weitere Gaben des Norddeutschen Tieflands. b) Auch die zahlreichen Mittelgebirge, die das Reich in seiner Mitte wie im S. erfüllen, erweisen sich in Wirklichkeit lange nicht in dem Maß verkehrsstörend und sondernd, wie dies lange zum Schaden unserer wirtschaftlichen und politischen Entwicklung angenommen wurde. Der deutsche Boden ist trotz feiner zahlreichen Gebirge recht wegfam. Zu den großen Wasserstraßen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von S. nach N. durchziehen, gesellen sich noch die breite Talsenke der Wetterau, die von Frankfurt nach Kassel sührt, und weiterhin das Tal der Leine, das zur Nordsee leitet, die Kinzig-Fulda Senke zwischen Vogelsberg und Rhön, die breite Bucht des Grab- selds zwischen dem Mittlern Main- und dem Werratal, die Senken im O. und W. des Fichtelgebirgs und die wichtigen Sudetentore. Die Wasserscheiden in den Mittel- gebirgen liegen oft nur wenige Meter über den Quellgebieten, so besonders zwischen dem Donau- und Maingebiet im Fränkischen Jura, wo stellenweise sogar eine Art

9. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 17

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschlands Gewerbe und Industrie. 17 Flußgabelung (Bifurkation S. Iv S. 21) auftritt. Dieser Umstand ermöglicht die Ausbildung eines noch großartigeren N. und S. verbindenden Kanalnetzes in Deutschland, eine Aufgabe der nahen Zukunft. (S. S. 27.) Die Täler der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle liegen tief und geschützt und zeichnen sich daher durch mildes Klima und reichen Bodenertrag aus. e) Selbst die Alpen, obwohl ein Hochgebirge, erweisen sich in hohem Maß wegsam. In den breiten Tälern führen bequeme Pfade nach Österreich, zum Brenner und weiterhin nach S.; nicht weniger als 14 Sackbahnen dringen mehr oder weniger tief ins Hochgebirge ein, das überdies durch treffliche Straßen und einen ausge- dehnten Post- und Automobilverkehr nach allen Richtungen erschlossen ist. Deutschlands Bodenformen stellen dem Verkehr nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen, sie erweisen sich diesem vielmehr zumeist sehr günstig. V. Deutschlands Gewerbe und Industrie. Noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts beschäftigten sich 2/3 des deutschen Volkes mit Landwirtschaft, Deutschland war vorwiegend Agrarstaat. Dies hat ich seitdem wesentlich geändert. Die gewaltig anwachsende Bevölkerung vermag

10. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 42

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
to Jj Die Tieflandsmulde die Zone der großen Urstromtäler. Die Tieslandsmulde enthält die hauptsächlichsten Flußläuse und Verkehrslinien des Norddeutschen Flachlands und ist daher auch die Zone der wichtigsten wroßstadte. In der Tieflandsmulde sammelten sich die Schmelzwässer am Rande der eiszeitlichen Gletscher und entwässerten das Land in nw. Richtung zur Elbe und Weser, stellenweise große Stauseen bildend. Diese entleerten sich beim Rückzug des Eises durch Rinnen nach N. und schufen so die großen Turchbrüche der £det und Weichsel nach der Ostsee. (Nach Sievers.)
   bis 10 von 70734 weiter»  »»
70734 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 70734 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 23000
1 30295
2 26132
3 25112
4 73625
5 79349
6 20736
7 65801
8 20517
9 20642
10 115416
11 28188
12 26689
13 18896
14 27589
15 18554
16 36529
17 24264
18 33647
19 34466
20 23661
21 22483
22 21235
23 22965
24 28994
25 36762
26 40327
27 32727
28 44637
29 31957
30 28724
31 29242
32 16911
33 29345
34 45078
35 17346
36 28804
37 182365
38 45493
39 45392
40 16912
41 24193
42 27722
43 24984
44 13515
45 107678
46 39046
47 30635
48 26136
49 37735

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11202
1 440
2 630
3 13191
4 6100
5 1409
6 16358
7 99
8 149
9 591
10 939
11 6909
12 13526
13 632
14 326
15 404
16 12602
17 3249
18 1563
19 571
20 116
21 13795
22 200
23 707
24 4307
25 1197
26 381
27 3256
28 4497
29 78
30 338
31 57
32 662
33 1806
34 382
35 102
36 1552
37 188
38 173
39 487
40 4093
41 433
42 12159
43 2286
44 740
45 5052
46 506
47 3327
48 7056
49 2527
50 21837
51 78
52 365
53 463
54 1772
55 160
56 102
57 710
58 115
59 311
60 131
61 7990
62 2828
63 77
64 5300
65 392
66 807
67 80
68 344
69 250
70 16097
71 382
72 580
73 362
74 589
75 1458
76 2171
77 4084
78 698
79 5681
80 715
81 2317
82 868
83 146
84 4490
85 89
86 123
87 929
88 82
89 611
90 83
91 5436
92 15483
93 1813
94 3020
95 4259
96 105
97 2120
98 1126
99 1286

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1232
1 3358
2 194
3 2130
4 34
5 159
6 3305
7 154
8 140
9 81
10 83
11 2313
12 5623
13 1025
14 1731
15 31
16 64
17 36
18 100
19 332
20 937
21 23
22 21
23 103
24 11541
25 965
26 94
27 76
28 3037
29 964
30 60
31 708
32 5430
33 691
34 6819
35 41
36 561
37 41
38 369
39 748
40 100
41 34
42 830
43 1513
44 168
45 735
46 3710
47 5321
48 188
49 60
50 566
51 1104
52 2656
53 826
54 588
55 85
56 60
57 52
58 71
59 983
60 99
61 45
62 148
63 42
64 79
65 142
66 369
67 54
68 196
69 54
70 409
71 160
72 219
73 81
74 416
75 4503
76 1546
77 56
78 5016
79 53
80 152
81 3709
82 161
83 14906
84 1605
85 104
86 2272
87 2077
88 109
89 3230
90 1313
91 496
92 474
93 260
94 1157
95 9451
96 385
97 112
98 157
99 107
100 675
101 2537
102 526
103 186
104 2806
105 170
106 83
107 8551
108 375
109 12144
110 1662
111 148
112 261
113 2291
114 1985
115 293
116 116
117 189
118 37
119 4139
120 129
121 548
122 831
123 573
124 15872
125 2091
126 2483
127 3390
128 66
129 1029
130 737
131 4772
132 61
133 6287
134 1971
135 350
136 2438
137 2251
138 1013
139 2353
140 186
141 35
142 1076
143 332
144 82
145 208
146 143
147 1084
148 70
149 566
150 33
151 63
152 2927
153 1327
154 607
155 162
156 113
157 76
158 42
159 2689
160 2928
161 52
162 45
163 69
164 730
165 277
166 318
167 86
168 2854
169 182
170 50
171 51
172 98
173 1392
174 290
175 8036
176 863
177 786
178 1718
179 650
180 2770
181 60
182 513
183 6133
184 3039
185 854
186 618
187 259
188 4752
189 283
190 38
191 63
192 215
193 12559
194 84
195 3099
196 640
197 306
198 50
199 422